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Wie wichtig antifaschistisches Engagement noch immer ist, zeigten die jüngsten Ereignisse in Neuruppin. Im Anschluss an einen erfolgreich blockierten NeoNazi-Aufmarsch in Wittstock/Dosse am 1. Mai fuhren rund 70 gewaltbereite Nazis für eine Spontandemonstration mit dem Zug nach Neuruppin. 30 bis 40 von ihnen machten sich daraufhin auf den Weg zum MittenDrin, ein alternatives Kultur- und Wohnprojekt welches von vielen jungen Leuten mit Leben gefüllt wird. Da sich das MittenDrin schon immer konsequent gegen Nazis und ihre verbohrte Ideologie ausgesprochen hat, war es schon in der Vergangenheit des Öfteren Bedrohungen und Angriffen ausgesetzt. So attackierten auch an diesem Tag besagte Nazis das Haus mit Flaschen und Steinen und skandierten rechte Parolen. Da sich die Polizei nicht in der Lage sah die Bewohner_innen zu schützen, fingen diese an sich und das Haus selbst zu verteidigen. Nachdem die Nazis daraufhin ihren Angriff abbrachen und die Polizei dann doch noch auftauchte, nahm diese aber die Personalien der sich im Haus befindlichen Personen auf und bezichtigte sie, die Eskalation begonnen zu haben.

Dieses Vorgehen reiht sich ein in die Versuche der Polizei und des Verfassungsschutzes, das Mittendrinn zu dämonisieren und an den Rand der Gesellschaft zu drängen, mit dem Ziel unbequeme politische Positionen und Aktivitäten zu unterbinden. Gerichtliche Urteile und nicht zuletzt eine erfolgreiche politische Bündnissarbeit des MittenDrins haben diese Versuche aber bis jetzt im Keim erstickt.
Menschen die sich gegen Nazis engagieren sind nicht das Problem, sie sind wichtiger Teil dieser Gesellschaft um ein buntes und friedliches Miteinander aller Menschen zu ermöglichen. Eine Polizei und ein Verfassungsschutz die dieses notwendige Engagement torpedieren machen sich des Verdachtes schuldig, die falschen Leute zu unterstützen und müssen offen kritisiert werden.

Unsere Solidarität gilt allen Opfern Rechter Gewalt und staatlicher Repression. Wir wünschen den Betroffenen viel Kraft und Erfolg bei ihrer weiteren Arbeit.

Für eine starke antifaschistische Bewegung!

Weitere Infos:

http://jwp-mittendrin.de/blog/

http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/12320839/61299/Uebergriff-auf-Jugendtreff-nach-Spontandemo-von-Neonazis-in.html

Stefan Schmidtke  [3. Mai 2012]

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Eine Antwort zu “Naziangriff in Neuruppin”

  1. Juli sagt:

    Das ist auf jeden Fall ein krasser Schlag ins Gesicht derjenigen, die in dem Haus waren und eine Scheißangst um sich und das Haus hatten. Is´ ja nicht so, als hätten sie nicht versucht auch durch die Tür reinzukommen. Wer weiß, was die sich noch als Aktionsplan ausgemalt haben. Sie dachten ja, das Haus wäre nahezu leer. Und dass circa 8 Wannen schon vor den Nazis in Neuruppin ankamen und es den linken allgemeingültigen Konsens (auch im MittenDrin) gibt, nie als erste anzugreifen, wird leider selten in den Medien erwähnt. Die Anklage gegen die Leute aus dem MittenDrin lautet jetzt übrigens Landfriedensbruch. Die wurden auch, während die Nazis gerade wegrannten, aufgefordert, dass sie aufhören sollten, Flaschen und Steine zu werfen.