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» presse/pressemitteilung/Unterfinanzierung der Uni sichtbar machen



Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der Universität Potsdam

klärt derzeit die Studierenden der Uni über ihre Rechte auf. In den

letzten Semestern versuchten die Fachbereiche der groben

Unterfinanzierung der Lehre und der damit drohenden Überfüllung von

Lehrveranstaltungen mit Teilnahmebeschränkungen für immer mehr Kurse

entgegenzuwirken. Leider kam diese Maßnahme aber nur denjenigen

Studierenden zu Gute, die an den Lehrveranstaltungen auch teilnehmen

durften. Die Ausgeschlossenen mussten die prekäre Situation der

Universität alleine ausbaden, eine Verlängerung ihres Studiums und

dadurch im Extremfall sogar den Wegfall des BAföG in Kauf nehmen.

Ein Rechtsgutachten, das dem AStA jetzt vorliegt

(http://www.asta.uni-potsdam.de), kommt zu dem Schluss, dass den meisten

Teilnahmebeschränkungen jegliche rechtliche Grundlage fehle und somit

den Studierenden der Zugang zu Kursen nicht verwehrt werden könne.

In der Folge melden sich pünktlich zum Vorlesungsbeginn immer mehr

Studierende bei den DozentInnen und beharren auf Kurszulassung.

„Wenn es dadurch zu spürbar höheren Kursgrößen kommt, wird für alle

Beteiligten nur sichtbar, was seit Jahren schon feststeht: Die

Lehrkapazitäten sind bedeutend zu gering!“ meint Matthias Wernicke,

Hochschulpolitischer Referent des AStA. „Um allen Studierenden den

Besuch ihrer Kurse zu ermöglichen, müssen mehr Veranstaltungen angeboten

werden, mehr Lehrkräfte werden gebraucht.“ Die im Koalitionsvertrag

geforderte „Erhöhung der Bruttostudierquote“ müsse durch mehr Mittel für

die Hochschulen umgesetzt werden, nicht zu Lasten der Studierenden.

Dazu soll der Druck auf die Landesregierung für die dringend nötige

Ausfinanzierung der Lehre erhöht werden. Die Unterfinanzierung muss für

alle sichtbar und öffentlich gemacht werden.

Die Studierendenvertretung brauche Zeugnisse der Auswirkung fehlender

Mittel. Denn es helfe langfristig niemandem, wenn willkürliche

Zugangsbeschränkungen auf Kosten vieler Studierender einen reibungslosen

Hochschulbetrieb lediglich vorgaukeln. Die Studierenden sind

aufgefordert, Bilder, Zahlen oder Eindrücke aus ihren Veranstaltungen an

den AStA (info@asta.uni-potsdam.de) zu schicken. „Ziel ist eine

anschauliche Sammlung zur Dokumentation der tatsächlichen Situation“ so

Wernicke. Sie soll später den Verantwortlichen im Land Brandenburg

übergeben werden.

Katharina Beier  [21. Oktober 2005]

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