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» presse/pressemitteilung/Bildungsstreik trägt weitere Früchte



80 Studierende setzen wichtige Positionen im akademischen Senat der Universität Potsdam durch. Masterzulassungsbeschränkungen sollen wieder abgeschafft werden

Rund 80 Studierende aus dem Bildungsstreik und den akademischen Gremien trugen heute einen Forderungskatalog im akademischen Senat der Universität vor. Der Senat beschloss anschließend über neun Anträge der Studierenden.

Konkret beschlossen wurde die Abschaffung der pauschalen Master-Zulassungsbeschränkungen. In den vergangenen Wochen war dies eine der zentralen Forderungen der Studierenden bundesweit.

Die Kritik an der Anwesenheitspflicht in den meisten Lehrveranstaltungen fand im akademischen Senat eine klare Mehrheit – auch unter den ProfessorInnen: Ohne Gegenstimme und bei lediglich einer Enthaltung fordert der Senat die Lehrenden an der Universität auf, bereits zum kommenden Wintersemester auf Anwesenheitslisten zu verzichten.

An das Präsidium der Hochschulleitung formulierte der Senat die Aufgabenstellung, bis zum Januar 2011 ein Modell für ein generelles Teilzeitstudium zu erarbeiten. Hier hat sich die studentische Perspektive gegen die Interessen der Hochschulleitung durchgesetzt: Die Hochschulleitung wollte zunächst ein Modell in einer einzigen Studienordnung testen. Klar ist aber, dass das Teilzeitstudium in allen Studiengängen ermöglicht werden muss.

In einem weiteren wichtigen Thema mussten die Studierenden zunächst zurückstecken: Die Universität Potsdam verlangt weiterhin die Anmeldung zu Prüfungen bereits am Anfang jeder Lehrveranstaltung. Steve Kenner vom Streikkommitee berichtet hierzu: „Ich habe gestern mit Frau Schavan gesprochen und ihr unsere Prüfungsmodalitäten erklärt. Sie meinte, dass solche Handhabungen nicht von Bologna vorgesehen sind und die Universitäten ‚mit solchem Zirkus‘ aufhören sollten.“ Die Studierenden der Universität Potsdam kaufen bisher die Katze im Sack: Niemand weiß am Semesteranfang, was, wann und wie abgeprüft wird.

Mit der Umstrukturierung der akademischen Gremien will sich der Senat in einer nächsten Sitzung befassen. „Ich hoffe, dass die Studierenden sich auch an dieser Sitzung zahlreich beteiligen werden“, so AStA-Referentin Katja Klebig.

Maja Wallstein, studentische Senatorin, bemerkt hierzu abschließend: „Die Entscheidungen im Senat haben gezeigt, dass nur Engagement von Studierenden zur Verbesserung der Studienbedingungen beitragen kann. Ich bedanke mich bei allen Studis, die heute in der Sitzung anwesend waren.“ Dem hat auch der AStA nichts hinzuzufügen.

Weitere Informationen zum Bildungsstreik finden Sie im Internet unter www.bildungsstreik2009.de und unter www.bildungsstreikpotsdam.blogsport.de.

Tamás Blénessy  [9. Juli 2009]

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