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Der AStA der Universität Potsdam distanziert sich von der Bürger_inneninitiative „Pro Tornow“ und fordert die Ablösung der Insel vom Festland und eine Verschiffung nach rechts

Da die menschenverachtenden Einstellungen eines Teils der Bürger_innen auf dem sogenannten Eiland HERRmannswerder in keinster Weise mit einem toleranten Potsdam zu vereinigen sind, sollten hier schnellstmöglich Handlungsoptionen diskutiert werden. An einem Ort an dem Menschen mit Behinderung, Schüler_innen, Alte und Kranke stigmatisiert werden, ist es nicht zu verantworten, dass auch noch Geflüchtete dieser Intoleranz ausgesetzt werden sollen. Wir  fordern die Aushebung des Grabens zwischen Halbinsel und Festland, um die Unterstützer_innen von „Pro Tornow“ vom Potsdamer Festland zu trennen.  Zudem sollte die Insel mindestens 33 Meter nach rechts verschoben werden. Eine  Anfrage an das nächstgelegene Klärwerk, um zu erfahren ob es möglich sei, die braune Brühe rund um die Insel direkt zu filtern, wurde schon  gestellt.  „Wir erhoffen uns davon eine Sicherung der Potsdamer  Bürger_innen vor dem schlechten Einfluss der Eremiten“, so eine besorgte Potsdamerin.
Der AStA sieht „das über Jahre gewachsene sensible Gleichgewicht zwischen Anwohnern, Schulen (auch mit Internat), Suchtkranken und Behinderten bis Schwerstbehinderten sowie weiteren Sozialeinrichtungen[…]“* durch die Bürger_inneninitiative erheblich gestört. Das bisherige Konzept der Stadt, auf Herrmannswerder einen „geschützten Raum“ bereitzustellen, soll nun durch eine Unterschriftensammling konterkariert werden. Der Ruf nach Integration verhallt in der altertümlichen Eintracht der Inselbewohner_innen.
Erfolgreiche Integration sei laut „Pro Tornow“ zwar unbedingt zu gewährleisten, jedoch bitte nicht in der Nähe eines Hotels und eines Wohnquartiers, dessen „besonderen Charakter“ es zu bewahren gilt. Die Zulässigkeit des Vorhabens, ein öffentliches Gebäude für das Wohnen von Menschen zu nutzen wird erheblich in Frage gestellt, so wurde doch gerade eine Klimaanlage in dem Gebäude installiert, welche bekanntermaßen nur Kunstwerken eine angenehme Temperierung ermöglichen darf.
Die Unterzeichnenden scheinen seit 1920 nicht mehr von der Halbinsel gekommen zu sein. Anders ist die vorangestellte Argumentation gegen die Eignung des Gebäudes nicht zu deuten.
Höchste Zeit etwas dagegen zu tun! Ein Spendenaufruf für Flugtickets nach Syrien für alle Unterstützer_innen der Bürger_inneninitiative wird gerade initiiert.
So lange kann Mensch nur hoffen, dass die Asylsuchenden ohne Belästigungen in einer Unterkunft untergebracht werden können.
*Originalzitat aus dem von „Pro Tornow“ verfassten Brief

Elisa Kerkow  [14. November 2014]

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