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» presse/pressemitteilung/Universität Potsdam stellt KunstlehrerInnenausbildung auf Raten ein



Immatrikulationsstopp im Lehramtsstudium Kunst beschlossen

Potsdam – Bereits am 11. März 2008 hat der Fakultätsrat der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam beschlossen, zum Wintersemester 2008/2009 keine StudienanfängerInnen mehr im Lehramtsstudiengang Kunst zu immatrikulieren. Diese Entscheidung wurde auf der Senatssitzung am 27. März bestätigt. Als alleinige Institution Brandenburgs, die KunstlehrerInnen ausbildet, entledigt sich die Universität damit ihrer Verantwortung. Wer in Zukunft qualifizierte Fachlehrkräfte für Kunst im Land ausbildet, ist unklar.

In den vergangenen Jahren wurden jedes Wintersemester etwa 40 bis 60 Studierende in den beliebten Studiengang immatrikuliert. Bereits 2007 hatte die Universität versucht, den Lehramtsstudiengang Kunst zu schließen. Dieses Unterfangen ist jedoch am massiven Widerstand der Studierendenschaft gescheitert.

In der Debatte über die Entscheidung der Fakultät im Senat der Universität Potsdam am 27. März wurde deutlich, dass der „einstweilige“ Immatrikulationsstop der Einstieg in den Ausstieg der KunstlehrerInnenausbildung in Brandenburg ist. Die studentischen Vertreter im Fakultätsrat haben den Immatrikulationsstop abgelehnt und in einem Sondervotum begründet.

Weiterhin wird das geheimniskrämerische Vorgehen der Humanwissenschaftlichen Fakultät bezüglich dieser Entscheidung heftig kritisiert. Weder die Studierendenschaft noch der betroffene Fachbereich wurden über die beschlussfassende Sitzung am 11. März unterrichtet. „Der Ausschluss nicht gern gehörter Meinungen im vornherein lässt eine inhaltliche Unsauberkeit dieser Entscheidung vermuten“, erklärt Dorit Horn, Mitglied des Fachschaftsrates Lehramt Primarstufe.

Der AStA der Universität Potsdam schließt sich diesen Position an. Norbert Müller, Referent für Offene Universität, führt aus: „Dass die Universitätsleitung im Einvernehmen mit der Fakultätsleitung ein weiteres Mal versucht, den Lehramtsstudiengang Kunst zu schließen, ist beschämend. Wir erwarten nicht nur eine sofortige Rücknahme des Immatrikulationsstops durch die Fakultät sondern auch ein festes Bekenntnis der Universitätsleitung zur KunstlehrerInnenausbildung.“

Tamás Blénessy  [29. März 2008]

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